Pfarrkirche St. Martinus, Ollheim

Patronatskonzert

Der Blick zurück auf das

Patronatskonzert 

am 14. November 2021

An der Königorgel Irene Roth-Halter, 
Konzertorganistin Tägerwilen (CH) 

Mit den Barockflöten Ingrid Paul,Konzertflötistin Lebach/Saarlouis

Der Blick zurück – Patronatskonzert 
Sonntag, 14. November 5 Uhr – „Kirchturmdenken“. Das Konzert zum diesjährigen Patronatsfest stand im Zeichen seiner Förderung ​durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Beschlossen vom Deutschen Bundestag stammen seine Mittel aus dem Bundesprogramm „Ländliche Entwicklung“. Trägerin: Wider Sense TraFo gGmbH. Beide Mitglieder des Deutschen Bundestages aus dem Wahlkreis Rhein-Sieg II hatten spontan die Einladung zum Konzert angenommen. Während Dr. Norbert Röttgen MdB sich entschuldigen musste, konnte Nicole Westig MdB ihre Bereitschaft realisieren. In ihrem bemerkenswerten Grußwort nahm Frau Westig den Faden aus dem Untertitel auf „Sakralbauten in ländlichen Räumen: Ankerpunkte lokaler Entwicklung und Knotenpunkte überregionaler Vernetzung“ und stellte die inverse Bedeutungsseite des Kirchturmdenkens heraus. Denn gerade Kirchtürme, so Frau Westig, seien in ihrer Orientierungsbedeutung nicht hoch genug einzuordnen, stünden in ihrer repräsentativen Bedeutung synonym für die Markanz von Sakralbauten. Gerade in Zeiten zunehmender Zentrierung der Menschen auf sich und der Orientierung auf ihr eigenes Umfeld käme diesen Bauten eine identifikationsstiftende Eigenschaft zu. Eine Eigenschaft, die auf ihre häufig Jahrhunderte währende Existenz zurückführbar sei. Gerade weil ihre sakrale Ursprungsbedeutung schwinde, sei es Aufgabe staatlicher Institutionen ihre Sinnhaftigkeit herauszustellen und die Absurdität kurzzeitiger Sichtweisen herauszustellen. In seinem kulturellen Engagement setze der Deutsche Bundestag ein Zeichen für die Bedeutung der Kultur als verbindendes und Orientierung vermittelndes Merkmal der Gesamtgesellschaft. Wörtlich findet sich auf der Facebookseite von Frau Westig MdB: „Ein kulturelles Erlebnis der besonderen Art gab es (.) in Swisttal-Ollheim für mich. Zu einem außergewöhnlichen Orgel-Flöten-Konzert durfte ich die Begrüßungsrede halten. Denn das Konzert wurde aus Bundesmitteln gefördert. Mit dem Programm „Kirchturmdenken. Sakralbauten in ländlichen Räumen“ will der Bund die Zukunft der Dorfkirchen sichern, indem sie verstärkt als Orte der bürgerschaftlichen Begegnung und für kulturelle Angebote genutzt werden sollen. … Auf (und mit) der Königorgel von 1768 gab es eine musikalische Reise durch Europa, die sich den Besucherinnen und Besuchern als einzigartiges Hörerlebnis darbot. Mein Dank gilt … allen, die zu dem gelungenen Abend beigetragen haben.“ (Nicole Westig, Facebook 15.11.2021)

Der Journalist Volker Joist titelte am 13.11.2021 (S. 24) in der Bonner Rundschau:  

Orgel und Flöte perfekt kombiniert Musikalische Reise durch Europa in der Ollheimer Pfarrkirche Irene Roth-Halter, Organistin; Ingrid Paul, Flötistin boten ein besonderes Hörerlebnis. In einen nicht alltäglichen Konzertgenuss kamen Musikfans in der Pfarrkirche St. Martin in Ollheim. In der Reihe „Orgelkultur sonntags um fünf“ gaben die Organistin Irene Roth-Halter und die Flötistin Ingrid Paul ein Konzert mit der König-Orgel von 1768 und begaben sich dabei auf eine musikalische Reise durch Europa. (…) Die Bundestagsabgeordnete Nicole Westig (FDP) war Schirmherrin des Abends. Das Konzert entsprang der Initiative des Geschäftsführenden Kirchenvorstandsvorsitzenden (korr.) Heiner Meurs und wurde finanziell gefördert mit Mitteln aus dem Programm „Kirchturmdenken. Sakralbauten in ländlichen Räumen: Ankerpunkte lokaler Entwicklung und Knotenpunkte überregionaler Vernetzung“ des Deutschen Bundestages. Dabei erfuhren die Zuhörer immer wieder, welch ein leichtfüßiges Instrument die Flöte sein kann. Den rasend schnellen Tonfolgen konnte das Gehör fast nicht mehr folgen, während Paul der Piccoloflöte mitunter kaum noch hörbare Töne entlockte. Das Zusammenspiel mit der Orgel war exzellent, was schon mit der perfekt aufeinander abgestimmten Lautstärke anfing und sich bis zur kongenialen gegenseitigen Begleitung in den Duetten fortsetzte. Bei den Solo-Stücken hielt es die Gäste nicht mehr auf den Bänken. Voller Begeisterung spendete das Publikum stehende Ovationen und den verdienten Applaus. (jst) 

Der Journalist Erhard Schoppert schrieb am 24.12.2021 (S. 48) in der Kirchenzeitung: 

Erfolg mit Hinweis auf historische König-Orgel OLLHEIM. Für eine große Bereicherung des musikalischen Geschehens in Swisttal sorgten die Organistin Irene Roth-Halter und die Flötistin Ingrid Paul in  der Pfarrkirche St. Martinus. Nachdem die beiden renommierten Musikantinnen bereits eine Vorabendmesse mitgestaltet hatten, nahmen sie tags darauf die Besucher eines Konzerts mit auf eine musikalische Reise durch Europa. Die Finanzierung des Konzerts wurde möglich durch das Förderprogramm für Kirchengebäude in ländlichen Räumen. „Auch ein 800-Seelen-Örtchen wie Ollheim kann an solche Gelder kommen“, freute sich Organisator Heiner Meurs über die gelungene Veranstaltung. Durch das Programm der Bundesregierung sollen Sakralbauten als Kulturdenkmale und als lebendige Orte der Kulturvermittlung an Bedeutung gewinnen oder ihre Bedeutung erhalten. Mit dem Hinwies auf die historische König-Orgel in der Ollheimer Kirche war Meurs erfolgreich und konnte so die bekannten Musikerinnen engagieren. 

Msgr. Anno Burghof hob in seinem Spirituellen Impuls auf die Bedeutung des Pfarrpatrons für uns und unsere Lebensgestaltung ab. U. a. kam er auch darauf zu sprechen, dass Martin von Tours seinerzeit unter Beteiligung des Volkes zum Bischof gewählt worden war. Ob hier ein Hinweis auf einen wesentlichen Änderungsansatz in heutiger Zeit hineininterpretiert werden kann…?

Kleine Rückblick-Kostprobe

Der Blick nach vorn

Dieser Blick ist mehrschichtig: Sars-Covid19 ist mehr präsent denn seit langem und mehr präsent als die meisten lange vermutet haben. Und - die Ollheimer Kirche wird renoviert. Bereits in die Vorbereitungen zum Patronatskonzert am 14.11.2021 wirkte das Virus und seine pandemischen Folgen hinein. Die Anmeldungen schwankten von Woche zu Woche und letztlich von Tag zu Tag, ja von Stunde zu Stunde. Andererseits aber waren die behördlichen Auflagen zu beachten und zu berücksichtigen. Zusammengefasst – es hat funktioniert, auch wenn die Belastung in ehrenamtlicher Bewältigung erheblich war. Die beunruhigende Entwicklung der Neuinfektionen und der Inzidenzwerte muss eine Entscheidung herbeiführen, die ebenso bedauernswert wie notwendig ist: das Konzert am 09. Januar 2022 muss ausgesetzt und verschoben werden. Ein Ersatzdatum ist z. Zt. nicht festlegbar. Einerseits lässt die Sars-Covid19-Lage eine verlässliche Aussage nicht zu, andererseits steht die Grundrenovierung der Kirche in Verbindung mit der Kirchenschließung an. Der entsprechende Zeitbedarf ist vor Beginn der Arbeiten nicht kalkulierbar und wäre mit einem ‚Blick in die Glaskugel“ vergleichbar – also unseriös.